„Seltsame Tage – Arno Schmidt und Darmstadt 1955–58“ ist ein fach- und lehrveranstaltungsübergreifendes Ausstellungsprojekt, das über einen Zeitraum von drei Semestern in Zusammenarbeit Studierender und Lehrender der Technischen Universität Darmstadt (TU) und der Hochschule Darmstadt (h_da) gemeinsam mit der Universitäts- und Landesbibliothek Darmstadt (ULB) erarbeitet und gestaltet wird. Arno Schmidt ist einer der wichtigsten, wenn auch eigenwilligsten deutschen Autoren der Nachkriegszeit. Er machte wie kaum ein anderer die Folgen des Nationalsozialismus und das Ende des 2. Weltkriegs mit Flucht, Hunger und politisch-gesellschaftlicher Desintegration zum Thema seiner frühen Arbeiten. Durch die Freizügigkeit und Kraft seiner Sprache wurde er beinahe zum politischen Opfer des Konservativismus der frühen Nachkriegszeit. Vor der Anklage wegen Gotteslästerung und Verbreitung unzüchtiger Schriften kam er gemeinsam mit seiner Frau Alice Schmidt im Herbst 1955 über Nacht aus dem katholischen Kastel nach Darmstadt. Und blieb – knappe vier Jahre – in der Inselstraße 42.
Die Bilder- und Reizüberflutung des Stadtlebens inspirierte Arno Schmidt in zahlreichen Erzählungen und Kurzgeschichten, ein Porträt der Stadt zu zeichnen. Darin spiegeln sich die lebendige Dynamik des Wiederaufbaus und des beginnenden Wirtschaftswunders ebenso wie die Kunst und Architektur dieser Zeit. Was bleibt, ist ein literarisches Denkmal, das als Antrieb und Zentrum der Ausstellung „Seltsame Tage – Arno Schmidt und Darmstadt 1955–58“ ab Oktober 2019 dient. Der Facettenreichtum von Arno Schmidts Texten ist Anlass, das Projekt interdisziplinär aufzubauen, da neben literatur- und sprachwissenschaftlicher Expertise gerade der städtische Kontext der Erzählungen eine Auseinandersetzung mit der Architektur- und Stadtbaugeschichte der 1950er Jahre notwendig macht. Das grafische und architektonische Konzept für die breit gefächerte Thematik entwickelt der Fachbereich Gestaltung (h_da) zusammen mit Studierenden des Fachbereichs Architektur (TU).
Zentrum der Ausstellung vom 12. Oktober bis 05. Januar ist die zentral auf dem Campusplatz der Technischen Universität zwischen Bibliothek und Mensa liegende Halle 2. Weitere Objekte aus dem Archiv der Arno Schmidt Stiftung und Werke des Malers Eberhard Schlotter sind gleich nebenan in der Universitäts- und Landesbibliothek Darmstadt ausgestellt. Ausstellungsbegleitende Workshops, Lesungen und Vorträgen von Künstler*innen, Autor*innen, Wissenschaftler*innen und Fotograf*innen im Schauraum der Hochschule Darmstadt runden das vielseitige Programm ab. Die Ergebnisse werden als zeitlich wechselnde Exponate die Ausstellung in Halle 2 ergänzen und neuartige Blickwinkel auf den Autor und sein Werk ermöglichen.
Wenn auch nicht die Wahlheimat von Arno und Alice Schmidt, so war Darmstadt für die beiden doch temporärer Zufluchtsort, versprach Sicherheit und wurde ein Zuhause. Die zentrale Rolle der Stadt ist durch die Organisation und Konzeption der Ausstellung besonders präsent. Ein Parcours leitet interessiertes Publikum durch den städtischen Raum. Dort finden sich auch in die Ausstellung integrierte thematisch gestaltete Schaufenster, die eine Verbindung zwischen dem Stadterleben Arno Schmidts und dem heutigen Darmstadt schaffen.
„Seltsame Tage – Arno Schmidt und Darmstadt 1955–58“ ist ein fach- und lehrveranstaltungsübergreifendes Ausstellungsprojekt, das über einen Zeitraum von drei Semestern in Zusammenarbeit Studierender und Lehrender der Technischen Universität Darmstadt (TU) und der Hochschule Darmstadt (h_da) gemeinsam mit der Universitäts- und Landesbibliothek Darmstadt (ULB) erarbeitet und gestaltet wird. Arno Schmidt ist einer der wichtigsten, wenn auch eigenwilligsten deutschen Autoren der Nachkriegszeit. Er machte wie kaum ein anderer die Folgen des Nationalsozialismus und das Ende des 2. Weltkriegs mit Flucht, Hunger und politisch-gesellschaftlicher Desintegration zum Thema seiner frühen Arbeiten. Durch die Freizügigkeit und Kraft seiner Sprache wurde er beinahe zum politischen Opfer des Konservativismus der frühen Nachkriegszeit. Vor der Anklage wegen Gotteslästerung und Verbreitung unzüchtiger Schriften kam er gemeinsam mit seiner Frau Alice Schmidt im Herbst 1955 über Nacht aus dem katholischen Kastel nach Darmstadt. Und blieb – knappe vier Jahre – in der Inselstraße 42.
Die Bilder- und Reizüberflutung des Stadtlebens inspirierte Arno Schmidt in zahlreichen Erzählungen und Kurzgeschichten, ein Porträt der Stadt zu zeichnen. Darin spiegeln sich die lebendige Dynamik des Wiederaufbaus und des beginnenden Wirtschaftswunders ebenso wie die Kunst und Architektur dieser Zeit. Was bleibt, ist ein literarisches Denkmal, das als Antrieb und Zentrum der Ausstellung „Seltsame Tage – Arno Schmidt und Darmstadt 1955–58“ ab Oktober 2019 dient. Der Facettenreichtum von Arno Schmidts Texten ist Anlass, das Projekt interdisziplinär aufzubauen, da neben literatur- und sprachwissenschaftlicher Expertise gerade der städtische Kontext der Erzählungen eine Auseinandersetzung mit der Architektur- und Stadtbaugeschichte der 1950er Jahre notwendig macht. Das grafische und architektonische Konzept für die breit gefächerte Thematik entwickelt der Fachbereich Gestaltung (h_da) zusammen mit Studierenden des Fachbereichs Architektur (TU).
Zentrum der Ausstellung vom 12. Oktober bis 05. Januar ist die zentral auf dem Campusplatz der Technischen Universität zwischen Bibliothek und Mensa liegende Halle 2. Weitere Objekte aus dem Archiv der Arno Schmidt Stiftung und Werke des Malers Eberhard Schlotter sind gleich nebenan in der Universitäts- und Landesbibliothek Darmstadt ausgestellt. Ausstellungsbegleitende Workshops, Lesungen und Vorträgen von Künstler*innen, Autor*innen, Wissenschaftler*innen und Fotograf*innen im Schauraum der Hochschule Darmstadt runden das vielseitige Programm ab. Die Ergebnisse werden als zeitlich wechselnde Exponate die Ausstellung in Halle 2 ergänzen und neuartige Blickwinkel auf den Autor und sein Werk ermöglichen.
Wenn auch nicht die Wahlheimat von Arno und Alice Schmidt, so war Darmstadt für die beiden doch temporärer Zufluchtsort, versprach Sicherheit und wurde ein Zuhause. Die zentrale Rolle der Stadt ist durch die Organisation und Konzeption der Ausstellung besonders präsent. Ein Parcours leitet interessiertes Publikum durch den städtischen Raum. Dort finden sich auch in die Ausstellung integrierte thematisch gestaltete Schaufenster, die eine Verbindung zwischen dem Stadterleben Arno Schmidts und dem heutigen Darmstadt schaffen.